vorhergehendes Ereignis | nächstes Ereignis
|
Webstühle in Bauernstuben1801 - 1850
Die Seidenindustrie entwickelt im 19. Jahrhundert eine ausgesprochene Wachstumsdynamik. Anders als in der Baumwollverarbeitung, verbleibt die Produktion aber bis in die zweite Jahrhunderthälfte weitgehend in der Heimarbeit. Die Seidenindustrie funktioniert im Verlagssystem, das heisst, Fabrikanten aus Zürich geben über so genannte Fergger Aufträge an die Heimarbeiterinnen. Im Kanton Zürich liegen die Produktionszentren im Zürcher Oberland, im Knonaueramt - und an den Ufern des Zürichsees. In Männedorf dominiert zu Beginn des Jahrhunderts das Kämmen von Florettseide, was eine sehr ungesunde Arbeit ist. Später trifft man immer häufiger auf Seidenwebstühle und Seidenwindmaschinen. Der Erfolg der Zürcher Seide hat zwei Gründe: Erstens weisen die Textilien eine gute Qualität auf, zweitens sind die Preise wegen der billigen Arbeitskräfte tief. Trotzdem bildet die Seidenweberei für viele Männedorfer Bauernfamilien oft die letzte Möglichkeit, sich mit einem Zusatzverdienst über Wasser zu halten. Bild: Heimindustrie 1855 im Kanton Zürich. In Männedorf arbeiten bis zu zehn Prozent der Bevölkerung in der Seidenindustrie.
|
|